Marketing und Psychologie bei Stellenanzeigen

Ihre Stellenanzeige ist oft die erste Kommunikation mit der potenziellen neuen Belegschaft. Der erste Eindruck zählt, die Darstellung der Stellenausschreibung muss in wenigen Augenblicken überzeugen.

Beachten Sie Marketing und Psychologie bei Stellenanzeigen

  • Stellenanzeige als Marketing sehen!
  • Unterschiedliche Menschen lesen unterschiedlich!
  • Werbepsychologie?
  • Was müssen Stellenanzeigen heutzutage für das Web berücksichtigen?

Stellenanzeige als Marketing sehen!

Die uralte AIDA-Formel des Amerikaners E. St. Elmo Lewis aus dem Jahr 1898 wird bis heute als Wirkungsprinzip im Marketing eingesetzt:
Vier einzelnen Stufen führen dazu, dass sich ein Interessent für ein Produkt oder eine Dienstleistung entscheidet.  

  1. A attract Attention: Die Ausschreibung muss Aufmerksamkeit erregen. Das Werbemittel ist in diesem Fall die Stellenanzeige: Gestaltung und „Eyecatcher“ wie Grafikelemente, Slogans, Textblöcke usw. machen die Anziehungskraft aus.
  2. I maintain Interest: In der zweiten Phase gilt es Interesse an der vakanten Position zu wecken: Der Leser der Stellenanzeige soll möglichst die ganze Stellenanzeige lesen. Dies kann man durch einen Aufbau erreichen, der den Leser führt, und durch „fesselnde“ Formulierungen in den Details.
  3. D create Desire: Ist das Interesse an der Position erst einmal geweckt, muss man durch Formulierung erreichen, dass der Wunsch diesen Job zu erhalten wächst  
  4. A get Action: In dieser letzten Phase bewegen Sie den Leser dazu sich zu bewerben. Hier ist im Aufbau der Stellenanzeige der Block „Bewerbungsprozess“ sehr wichtig.  

Unterschiedliche Menschen lesen unterschiedlich!

Wie lesen heute Menschen digitale Informationen: Skimming, Scanning und Reading

Skimming: Der Leser überfliegt den Text, er will eine Orientierung haben, um zu entscheiden, ob der Text detailliert gelesen wird. Das Skimming erfasst Titel, Überschriften, Abbildungen und Tabellen. Es wird versucht Schlüsselworte zu erfassen: Kursiv oder fett gedruckte Wörter, erste und letzte Sätze der Abschnitte.

Scanning: Der Leser liest den Text selektiv, er sucht nach bestimmten Informationen im Text. Dabei lässt er sich von Aufbau und Gliederung leiten: Kopfzeilen, Überschriften. Das Auge überfliegt den Text, um z.B. einen bestimmten Begriff zu finden

Reading: Erst nach dem Scanning / Reading Interesse erzeugt haben, wird der Leser den gesamten Text erfassen!

Tipps:

  • Machen Sie Aufzählungen in Stellenanzeigen nicht zu lang, sonst entsteht der Eindruck von Fließtext.
  • Die wichtigsten Fakten an den Anfang und das Ende der Aufzählung bringen, denn diese werden wegen der Lesetechnik eher gelesen als die mittigen
  • Klare Strukturen helfen dem Leser: Fließtext nur sparsam einsetzen oder wenn meine Zielgruppe Fließtext bevorzugt. Sie Schaffen dies durch Absätze mit aussagekräftigen Überschriften.

Werbepsychologie

Eine Hilfe für das Personalmarketing ist es vorher sich klar zu machen, welche Personengruppe mit der Stellenausschreibung besonders angesprochen werden soll. Männer oder Frauen? Akademiker oder Nichtakademiker? usw. Wegen dem AGG dürfen wir keine Gruppe in den Formulierungen benachteiligen, aber mit Wissen aus der Werbepsychologie kann man seinem Ziel näherkommen.

Beispiel:

(1) Ziel Frauen für Technologieunternehmen gewinnen: Frauen unterschätzen oft ihre eigenen Kenntnisse und Qualifikationen im Gegensatz zu Männern, die eher zur Überschätzung neigen. Daher empfiehlt es sich hier die Anforderungskriterien neutraler zu formulieren und Entgegenkommen zu signalisieren.

Was müssen Stellenanzeigen heutzutage für das Web berücksichtigen?

  • Stellenanzeigen müssen für das Internet und insbesondere für die Abfrage per Smartphone oder Tablet optimiert sein. PDFs und Word-Dateien sind zur Ansicht auf einem Smartphone ungeeignet und umständlich zu lesen
  • Stellenanzeigen sollen die Möglichkeiten des Webs bzgl. interaktiver Elemente ausschöpfen: Bilderkarussell, Videos, Karten, Social Media Links u.a.
  • Stellenanzeigen müssen für Suchmaschinen und Meta-Jobbörsen durchsuchbar sein: Keine Anzeigen nur als PDF-Dokument oder als Word- Dokument oder im Bildformat
  • Stellenanzeigen müssen für das Sharing geeignet sein: Facebook, Whatsapp usw. • Stellenanzeigen müssen die Algorithmen der Suchmaschinen -auch die der Jobbörse – berücksichtigen.
    Beispiel für auffallende Stellentitel ohne Wirkung auf die Algorithmen: Holzwurm (m/w/d) anstelle von Schreiner (m/w/d), oder: „IT Junky (m/w/d)“ anstatt von „IT-Administrator (m/w/d)“
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